Blitzlichter vom DHS-HERBSTSEMINAR 2003, 31.10. - 02.11.2003 in Bad Honnef
THEMA: KOEXISTENZ – eine Frage von Toleranz?! Schwerhörige in einer hörenden Welt
Anne Jung, Pulheim
...Eine große Runde – viele bekannte und, wie schön, auch viele neue Gesichter – Wiedersehensfreude und gespannte Erwartung – neue Referenten – ob DIE das können??? – wir teilen die Welt in SCHLAPPOHREN und NICHT-SCHLAPPOHREN – und schlüpften auch mal selbst in die Rolle der Guthörenden (.....der BESSER-HÖRENDEN!!!) – kernige Sätze entstanden dabei:
„Du musst mir sagen, wenn Du was falsch verstanden hast."
... oder
„Wenn Dir ein Mensch und der Austausch mit ihm wichtig ist, warum lernst Du dann keine Gebärden?!"
... oder
„Manchmal möchte ich einfach mal etwas erzählen können, OHNE ständige Sorge, ob Du alles mitbekommst!"
... oder
„Was brauche ich von der hörenden Welt? Hier habe ich verstanden, dass ich das erst mal für mich klären muss."
... oder
„Wenn ich unsicher bin, dann hat es mein Partner/Arbeitskollege auch schwer, sich auf mich einzustellen."
... oder
„Wenn ich dankbar bin für Rücksichtnahme, freut sich der Andere, dass er mir helfen konnte..."
Bekanntes Wissen wurde hinterfragt – und aufgefrischt – bisher geübtes Verhalten diskutiert – und neue Lösungsmöglichkeiten entdeckt, – Selber Rücksicht nehmen müssen – und – oh Schreck – feststellen, wie schnell man (auch) wieder vergisst...!! – Für sich selbst sorgen und entscheiden dürfen: gern und oft von anderen gefordert – und wie oft tut man es tatsächlich wirklich?!...
Viele Spiegel haben wir uns vorgehalten und zusammen kleine (und hier und da auch größere) Schritte nach vorne gemacht.
Herzlichen Dank für Eure tolle Beteiligung!!!
...und noch einmal Bad Honnef
Lisa Plümer, Delmenhorst
Die DHS hatte zum HERBSTSEMINAR nach Bad Honnef eingeladen, und 28 Schlappohren kamen aus allen Teilen der Bundesrepublik dort zusammen. Im Haus des Katholischen Sozialen Instituts hatten wir für das Wochenende eine wunderschöne Bleibe. An die Küche dort hätte ich mich gewöhnen können, wäre aber für die Figur sehr schlecht gewesen. Alles war sehr gut organisiert.
Samstag hatten wir nach dem Mittagessen Zeit für einen Spaziergang bei herrlichem Herbstsonnenschein. Die bunte Natur dazu, einfach Erholung pur für unsere Seele. Vor meiner Anmeldung dachte ich; so etwas brauche ich ja gar nicht mehr, ich komme doch prima klar. Aber ich fühle mich unter Schlappohren einfach wohl, also meldete ich mich an und hoffte, viele Bekannte zu treffen. Die Referenten Oliver Rien und Karin Scharf hatten die Sache voll im Griff. Nachdem um 17.30 Uhr die Begrüßung im Tagungsraum stattgefunden hatte, war das Seminar eröffnet. Nach dem Abendessen um 19.15 Uhr wurde die Vorstellungsrunde und die Einführung in das Seminarthema „Koexistenz" durch die Referenten vorgenommen. Jeder sollte seine Erwartungen an das Seminar aufschreiben. Das zog sich bis ca. 21 Uhr hin. Danach konnten wir noch zusammensitzen.
Samstag und Sonntag ging es jeweils um 9 Uhr bzw. 9:15 Uhr weiter mit dem Thema. Vormittags und nachmittags war zwischendurch eine Kaffeepause. In mir setzte sich immer mehr das Gefühl durch, das Seminar kann meine Erfahrungen auffrischen und mir weitere Denkanstöße geben. Es gefiel mir immer besser, und ich war mit Freude bei der Arbeit.
Unterschiedliche Standpunkte der besser Hörenden und der Schlappohren wurden herausgearbeitet. Zwei Gruppen, einmal besser Hörende und einmal Schlappohren, wurden für die Podiumsdiskussion zusammengestellt. Die besser Hörenden mussten durch ein paar Schlappohren verstärkt werden. Und letztere spielten ihre Rolle so engagiert, dass sie härter zur Sache gingen als die wirklich besser Hörenden. Man konnte also merken, viele Hörgeschädigte kennen die Schwierigkeiten der besser Hörenden im Umgang mit uns.
Verlangen wir zuviel von Guthörenden?
Fordern wir Schlappohren vielleicht zu viel von den Hörenden? Stellen die besser Hörenden sich nicht gut genug auf uns ein? Es gab viele Fragen zu beantworten und in der Diskussionsrunde lief so einiges auf dem Podium ab.
Wir hatten eine blinde Hörgeschädigte in unserem Kreis. Die Anwesenheit von Marianne lehrte uns so nebenbei Rücksichtnahme. Nicht sehen und auch noch schlecht hören können, an diesem Schicksal würden viele verzweifeln. Es war wirklich sehr schön, dass sie in unserem Kreis war, zumal sie immer ein lachendes Gesicht zeigte und sehr interessiert war. Ich freue mich, dass ich sie kennen lernen durfte.
Sonntag war dann nach der Kaffeepause der Rückblick auf das Seminar, auch Kritiken konnten angebracht werden. Und nach dem Mittagessen machte sich jeder auf den Heimweg.
Durch die Mikroport-Anlage und unsere fleißige Mitschreiberin Monika wurde das gesprochene Wort für jeden Teilnehmer verständlich.
Für die Rückfahrt mit der Bahn hatte ich ein Buch dabei. Aber ich konnte mich nicht auf das Lesen konzentrieren. Immer wieder gingen meine Gedanken zurück zu dem abgelaufenen Seminar, und ich kam zu dem Schluss: es war ein schönes Wochenende und irgendetwas nimmt man immer mit nach Hause. Schön wäre es, wenn sich im nächsten Jahr unter den Teilnehmern noch mehr besser Hörende einfinden würden. Das würde sehr zum gegenseitigen Verstehen beitragen. Und eine evtl. Podiumsdiskussion bekäme noch mehr Impulse und mehr Glaubwürdigkeit. Also aufgepasst, wenn die DHS ihr HERBSTSEMINAR für 2004 ankündigt – einfach mal mitmachen.
10. DHS-SPRECHERSEMINAR 05. - 07.05.2006 in der Klinik “Am Stiftsberg” Bad Grönenbach
Thema: Konflikte – Ich sage NEIN – und dann?
Nach dem ersten Abendessen in der Klinik Am Stiftsberg, die wieder einmal unser Gastgeber vor Ort war, begrüßte uns Susanne Schäfer zur Kennenlernrunde für das Sprecherseminar.
Bereits zum dritten Mal in Folge arbeiteten wir mit ihr, und so kam rasch eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre zustande, in der sich jeder für seine eigenen Anliegen und die der anderen Teilnehmer öffnen konnte.
Unsere Wünsche und Erwartungen auf Metaplankarten bestimmten unser Arbeitsprogramm für die nächsten eineinhalb Tage.
Konkrete Konflikte aus dem täglichen Leben des einen oder anderen waren ebenso dabei, wie allgemeine Erwartungen an einem besseren, gelasseneren Umgang mit Konflikten.
Unsere Referentin war bestens vorbereitet und lockerte unsere zum Teil emotional sehr anstrengende Arbeit so auf, dass sich jeder eingebunden fühlen konnte und der Spaß nicht zu kurz kam.
Was die Teilnehmer sagen:
- „Tolles Seminar (wieder einmal), tolle Referentin (wieder einmal), tolle Gruppe (wieder einmal) – dieses Seminar ist unverzichtbar für Jemanden, der an sich selbst arbeiten möchte..."
- „meine Probleme konnte ich offen ansprechen und traf auf offene Ohren und Herzen ...“
- „Einfach ein tolles Wochenende!!“
Forum 27, 2007 Bericht vom RUNDEN TISCH SHG und SPRECHERSEMINAR 2007
„Ja, mach nur einen Plan …“
Ja, mach nur einen Plan, sei ein großes Licht;
und mach noch einen zweiten: gehen tun sie beide nicht.“
(Bertolt Brecht)
Unser SPRECHERSEMINAR 2007 war wieder mal eine wunderbare Gelegenheit, diese Erkenntnis von Bertold Brecht zu widerlegen. Zugegeben: Unser erster Plan funktionierte nicht. Wir dachten an „das übliche“ Sprecherseminar mit einem guten Dutzend Teilnehmer – also eine eher gemütliche Runde. Noch im Februar sah es sogar nach einer noch geringeren Beteiligung aus - und dann ging es Schlag auf Schlag: innerhalb von nur zwei März-Wochen hatte ich plötzlich mehr als 20 Anmeldungen auf dem Schreibtisch - und dazu ein echtes Problem.
Ich wollte keinem Interessenten absagen, nachdem sich unser gewähltes Thema rund ums „Selbstbewusstsein“ offenbar doch noch als „Punktlandung“ im Interesse vieler Betroffenen herausstellte. Andererseits war klar, dass wir in einer so großen Runde nicht wirklich gut mit einer Referentin arbeiten konnten.
Zwei Referentinnen für zwei Arbeitsgruppen
Unser Plan zwei ging dann auf, weil wir glücklicherweise in Anja Krüger eine zweite Mitstreiterin (neben Melanie Waschke, beide Dipl.-Psychologinnen in der Klinik „Am Stiftsberg“) für unser Angebot finden konnten – und alles wurde gut ☺
Knapp die Hälfte der Teilnehmer hatte sich auch wieder entschieden, am vorgeschalteten RUNDEN TISCH SHG dabei zu sein, den wir in diesem Jahr zum sechsten Mal anboten. Die Runde war wieder gut gemischt mit „alten Hasen“ und „jungen Einsteigern“ – und wie zuletzt bereicherten „normale“ SHG-Mitglieder den Austausch der Runde durch Ihre Ideen und Angebote zu Mitarbeit und Entlastung des SHG-Sprechers.
Aus der Vorstellungsrunde heraus sammelten wir die von den Teilnehmern mitgebrachten Punkte, die ich in drei Schwerpunkten zusammenfassen konnte, als Aufgabenstellung für eine muntere Gruppenarbeit, in der engagiert und fundiert alles Wissen „auf den Tisch“ kam. Bei der anschließenden Präsentation wurde dann auch gleich noch „Auftritt vor einer Gruppe“ geübt … und mit Bravour bestanden ☺.
Die Rückmeldungen zum Ende des Arbeitstages waren durchweg positiv: es hat sich wieder mal gelohnt, dabei zu sein. Für mich auch: Nicht nur, weil ich mal wieder „Basis-Luft“ schnuppern durfte – obendrein bekam ich auch noch gleich zwei Anregungen für neue Seminarthemen….
Am späten Freitagnachmittag konnte ich dann die zweite Hälfte der Seminarteilnehmer in unserer schönen Unterkunft, dem Sanatorium Dr. Krautheim, begrüßen. So viele neue Gesichter hatten wir lange nicht mehr in der Runde.
Am Abend ging es dann nach einer kurzen, gemeinsamen Einführungsrunde mit beiden Referentinnen und in getrennten Gruppen los. Ich schloss mich der Gruppe um Anja Krüger an – und landete in einem ZOO:
Im Rahmen der Vorstellungsrunde sollte nämlich jeder u. a. sein Lieblingstier benennen, dem wir dann in einer ersten Übung positive und negative Eigenschaften zuschreiben konnten, die jeder dann in Ich-Form vortrug. Erstaunliche „Tiere“ waren versammelt: Ein stolzer Hirsch, eigensinnige Katzen und eine graue Maus kamen ans Abendlicht – und verrieten schon einmal eine Menge über den Menschen dahinter …
Erstaunlich war, wie sehr diese eigentlich unspektakuläre Übung gleich für eine lockere Atmosphäre in der Gruppe sorgte, und so hatten wir reichlich Gesprächsstoff auf dem Weg zum „Absacker“ im Spitzmichel.
Von unserem arbeitsreichen und intensiven Austausch am Samstag gäbe es allerhand zu berichten: Das muss ich mir hier aber verkneifen und tue es gerne: Es menschelte sehr in unserer Runde und im Laufe der gemeinsamen Stunden bis zum Sonntagmittag hatte praktisch jeder soviel von sich, seinen Gedanken, Problemen und auch Ängsten/Sorgen gezeigt, dass es ganz selbstverständlich ist, dass dies alles „unser Geheimnis“ bleibt. ☺
Die freundliche, ja fast familiäre Stimmung bei den Aussprachen wurde zusätzlich gefördert durch die schönen Qi Gong-Übungen, mit denen Anja Krüger immer wieder unsere Kopfarbeit unterbrach und das (Selbst-)bewusstsein auch auf einer anderen Ebene ansprach und förderte.
Lehrreich, menschelnd, familiär - im Seminar und darüber hinaus
Mit einem großen DANKE und einer herzlichen Verabschiedung trennten wir uns in der Teilgruppe und dann wenig später auch von allen anderen Teilnehmern an diesem dann doch noch gemütlich (und lehrreich) gewordenen Wochenende.
Bei Berichten über Veranstaltungen in Bad Grönenbach ist ja das Abendprogramm auch immer irgendwie von Interesse (soll einer sagen, auf dem Land sei nix los…!); die Monika Einsiedler im „Kohlenschieber“ besuchten wir am Donnerstagabend (ja selbstverständlich!) und Samstag wanderte der ganze Tross zum „Waldcafe“, das Familie Berktold, gerade recht, ein paar Tage zuvor nach dem Urlaub wiedereröffnet hatte.
Wir hatten die ganze Schankstube für uns, und das nutzten wir weidlich für viele Gespräche und Geschichten. Die Letzten machten sich kurz vor Mitternacht auf den stockdunklen Heimweg - dank Jochen Müller gut beleuchtet mit einem halben Dutzend Taschenlampen ... Alles war gut.
Bericht: Anne Jung, Pulheim Fotos: Reinhard Selbmann, Anne Jung, Ines Reimann
Bericht aus FORUM 25 zu "RUNDER TISCH SHG der DHS"
Am 5. Mai 2006 trafen sich in der Klinik “Am Stiftsberg” Bad Grönenbach Bekannte und neue Gesichter, „alte Hasen“ und „Neueinsteiger“ in der Selbsthilfe - es war eine gute Mischung in der Runde, die rasch mit einander vertraut wurde und sich rund um die Arbeit in der Selbsthilfegruppe austauschte.
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- Kategorie: DHS
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